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Favoriten
Favoriten ist ein geschichtsträchtiger Bezirk, geboren aus dem Umfeld der ersten Bahnhöfe, den Gloggnitzer und den Raaber Bahnhof um 1841. Für weiter Details klicke auf „Weiterlesen“.
Das Wachstum von Wien in der Gründerzeit war atemberaubend. Die Bevölkerungszahl desselben Gebiets hat sich versechsfacht (von 400.000 auf 2.400.000 EW). 1869, also etwa in der Zeit der Landkarte, zählte man auf diesem Gebiet 22.340 Einwohner. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 waren es 159.241 Einwohner. Die Bevölkerungszahl von Favoriten hat sich in diesen 45 Jahren versiebenfacht, wuchs also noch stärker als Wien als Ganzes.
Im Norden sorgte das riesige Bahnhofsgelände, im Süden die zahlreichen Ziegeleien für hohen Bedarf an Arbeitskräften. Dazu kam, dass das Leben innerhalb der äußeren Stadtmauer teuer war. Es war daher naheliegend, dass die Arbeiterschaft auch in der Nähe der Arbeitsstätten in der billigeren Vorstadt wohnte. Die Verfügbarkeit von Arbeitskräften zog wieder viele weitere Industriebetriebe an.
Die Ziegeleien waren abgeschlossene Welten mit eigenen Spitälern, eigenen Geschäften und eigenen Sozialräumen (das Chadim am Wienerberg erinnert daran). Wohnort und Arbeitsort waren identisch. Ziegelarbeiter wohnten also nicht im Favoritner Wohngebiet.