Quellen der Inspiration

… für eine CD mit den schönsten Arien der „musica sacra“

Die beiden Musiker, leidenschaftliche Verehrer der musica sacra, haben für diese CD Werke gewählt, die eine überschwängliche Freude vermitteln. Sie wünschen, dass Ihnen der über diesen Melodien schwebende Geist Elan und Zuversicht schenkt!

Monique  Mondon – Muth

u.a. Preisträgerin des internationalen Opernsängerwettbewerbs UFAM – Paris

Wolfgang Reisinger

internationaler Konzertorganist und Kompositionsaufträge für die Papstbesuche

Diese CDs unterstützen gedanklich, seelisch und materiell jene Menschen, die uns zeigen, zu welcher echten Freude wahre und uneigennützige Nächstenliebe führt. Diese Menschen setzen sich unverdrossen auf vielfältige Weise für eine faire und gerechte Güterverteilung ein und für eine Geldordnung, die friedensstiftend ist.

Wenn die Menschheit von dem Gedankengut dieser auserwählten Weisen durchdrungen sein wird, werden wir alle von diesen vielen uns quälenden, weltweiten Problemen befreit werden.

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Monique Mondon – Muth:

Meine Gedanken, während des Gesangs                      

Liebe mich! Diese zwei Worte sind mir die höchsten;

als dein allmächtiger Gott könnte ich es Dir befehlen;

Das Allerwichtigste für mich ist aber, dass Du mich von Dir selbst aus liebst! ______________________________________________________________________________

Aime-moi! Ces deux mots sont mes verbes suprêmes,  

Car étant ton Dieu tout-puissant, je peux vouloir,          

Mais je ne veux d’abord que pouvoir que tu m’aimes.                                                                                       „Sonnet au Christ“, Paul Verlaine

01 C.Ph.E. Bach, Sonate: HIMMLISCHE FREUDEN!

Beim Anhören dieser Sonate kann ich mir den Himmel als Ort der Freude, Bewegung und Liebe vorstellen . . . den Himmel, voller Überraschungen, wo man sich neckt, lacht . . .

02   A. Vivaldi, Domine Deus:  LIEBENDE VERHERRLICHUNG – „Oh, Du! … Du! … unser Papa!“

Und nun erhebt sich plötzlich im Himmel ein Lobgesang mit dem Wort „Pater“ (Vater) im Mittelpunkt. Die Ergriffenheit verhindert die Singenden den Satz zu beenden. Es bleibt bei „Herr . . . König des Himmels . . . Gott . . . Allmächtiger . . . VATER!“ Da der gütige Vater alles weiß, was sie brauchen, gibt es weder Bitten noch Klagen, es genügt: „DU, DU, UNSER PAPA!“, DU ALLEIN …

03   J.S. Bach, Quia respexit: „ECCE ...! ECCE ! DIE VERWUNDERUNG MARIÄ

Nach dem VATER kommt jetzt Maria. Das wichtigste Wort dieser Arie ist „Ecce“ : Mariä Verwunderung will nicht enden. Bevor sie uns endlich mitteilt, wovon es sich handelt, wiederholt sie dieses Wort 4-mal 1) : „Stell dir vor! … kannst du dir das vorstellen? … kannst du dir das wirklich vorstellen? … also ja, kannst du Dir das wenigstens nur einmal vorstellen?“ VIER-mal deshalb, weil es die Universalität dieser Verwunderung anzeigt.

Das zweite wichtige Wort ist „beatam2): Es ist der Grund der Verwunderung. Nach Mariä „JA“, macht die Schöpfung einen gewaltigen Sprung nach vorwärts: Die Eva-Ära ist zu Ende und die neue Ära, die Maria-Ära, beginnt. Das FÜNF-malige 3) Wiederholen von „beatam“ verweist auf den NEUEN BUND mit dem Sohn, Jesus, der bald auf die Welt kommen wird.

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1) Die Zahl 4 symbolisiert das Kreuz Jesu mit seinen 4 Richtungen: Der vertikale Kreuzesstamm verbindet unten mit oben (Erde – Himmel) und der horizontale Balken weist von links nach rechts und umfasst die gesamte Schöpfung.

 2)  Diese Stelle mit „beatam“ ist in Chouraquis Bibel direkt aus dem Hebräischen mit „Geh“, „Gehen wir“ übersetzt.

3)  Die Zahl 5 ist die Zahl des Ehebundes. Sie symbolisiert den NEUEN BUND.

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04   M.A. Charpentier, Salve puerule:    WEIHNACHTEN – Himmel auf Erden – Erde im Himmel!

Mit Jesus, der uns „den Himmel bringt“, beginnt also die neue Ära: „Freue Dich“, Maria, „Hoffnung der Menschen, Du Quelle, die ihre große Schuld hinweg nimmt.“ Die Musik drückt soviel Freude aus, dass man den Eindruck gewinnt, im Himmel zu sein!

05   G.B. Pergolesi, Vidit suumMaria, zuversichtlich und ungeduldig:  DIE AUFERSTEHUNG IST NAH!

Vielleicht ist der Zuhörer vom eher raschen Tempo dieser traurigen Arie überrascht. Versetzen wir uns aber in Mariä Situation: Sie ist sicherlich von den schrecklichen Ereignissen gebrochen aber gleichzeitig auch erleichtert. 4)  Denn Jesus hat jetzt nur mehr den weniger schweren Teil vor sich: Das Hinabsteigen in das Reich des Todes, dem ja unmittelbar Sein Sieg über den Tod folgen wird! Darauf wartet Maria ungeduldig! Diese Ungeduld drückt der Komponist durch das rasche Tempo aus.

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4) Das Ende des irdischen Leidens ihres Sohnes ist zu diesem Zeitpunkt bereits Vergangenheit.

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06   W.A. Mozart, Tu virginum corona:    GEBET EINES VERSPIELTEN KINDES

Dieses Gebet erinnert an ein Kind, das seine Stimme entdeckt, damit spielt und  experimentiert: Es singt hoch und tief, dann nimmt es seinen ganzen Elan, um noch höher zu kommen und sich gleich danach zu vergewissern, dass es auch noch immer die tiefen Töne erreicht. Fasziniert von dieser Stimmakrobatik versucht das Kind, Maria immer intensiver und überzeugender zu bitten, für die Leidenden den Frieden zu erwirken.

07   G. Fauré, Pie Jesu 5) :    INBRÜNSTIGES GEBET EINES KINDES

Fauré zeigt uns in dieser Arie seines Requiems die Aufrichtigkeit, Reinheit und das tiefe Vertrauen des Betenden. Der « ewige Frieden » Jesu ist die innere Glückseligkeit, die das Herz derjenigen Menschen erfüllt, die ihr ganzes Vertrauen auf IHN gesetzt haben. Dieser Friede soll nicht mit der unbeweglichen ewigen Ruhe, die oft in diesem Zusammenhang gemeint wird, verwechselt werden.

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5)  Fauré hat eigens vermerkt, dass er sich unbedingt eine Kinderstimme für das Singen dieser Soloarie vorstellt.

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08   M. Dupré, I am black: „KOMMT HER, IHR GESEGNETEN MEINES VATERS …”,       Mt. 25:34

Hier höre ich Jesus mit seiner sanften, liebevollen Stimme und etwas später die  stockenden Schritte der Gesegneten. Stumm vor Ergriffenheit wagen sie kaum zu atmen. Vom Vater sanft und unbeirrbar angezogen, kommen sie ans Ziel.

09   C. Franck, Panis angelicus:   VERWUNDERUNG  DES  MENSCHEN VOR  DEM  UNFASSBAREN

Der Text ist wie eine Ankündigung, die von oben kommt, so als ob ein Engel mit den Menschen spräche. Diese erheben sich und strecken sich empor. Die musikalische Linie („pauper servus et humilis“) ist ansteigend und erreicht mit dem Wort „humilis“ 6) den höchsten Ton (also den Himmel). Ist jetzt der unten auf der Erde lebende „niedrige Diener“ schon im Paradies?  Ja, denn die Wiederholung gibt denselben Worten durch eine andere musikalische Linie eine neue Sicht: Alle glauben diese Nachricht, bekräftigen sie, staunen darüber und sind außer sich vor Freude.

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6)  humus = Erde

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10   G.F. Händel, How beautiful are:    LEICHTER,  HÜPFENDER GANG  DER  FRIEDENSBOTEN

Hier kann man die Freudensprünge der lachenden Himmelboten auf dem Weg, der sie immer höher hinauf führt, hören.

11   J.J. FUX, Ave Regina:     GEGENSEITIGER  LIEBEVOLLER  ANBLICK  UND  FREUDENTANZ,

die als Zeichen der Dankbarkeit für Maria zu verstehen sind: Ohne ihr „JA“ wäre die gute Nachricht nicht möglich! Hier können wir uns die verwunderten Augen der Betenden und Mariä vorstellen, die einander gegenseitig anlächeln. Dieses Gebet ist also nicht an eine ABSTRAKTE PERSON gerichtet, es ist eine Ekstase, eine ineinander Versenkung, die durch einen Freudentanz unterbrochen wird.

12   G.F. Händel, If God is for us:    GOTTES ATEM, DER ALLES MIT SICH REISST UND REINIGT

Diese Arie wiederholt in erklärender Form  „Domine Deus“ 7):  ICH BRAUCHE NUR GOTT, der Rest kommt von selbst! Und wir hören unentwegt den Heiligen Geist, der in Böen daherbraust und alles reinigt.

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 7) wie beim 2. Werk dieser CD!

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13   P. Nardini, adagio:    TIEFES VERTRAUEN DES ALLMÄCHTIGEN /  „VERHERRLICHT IST GOTT IN DER HÖHE  . . . “

In diesem Adagio lassen die tiefen Bässe an den majestätischen, allmächtigen Vater denken, der mit einem unerschütterlichen Selbstvertrauen seine Schöpfung sicher führt, indem ER jedem von uns trostreiche Worte zuspricht: „Habe Vertrauen zu mir, alles IST gut!“ Gegen Ende, beim Emporsteigen der melodischen Linie, entsteht der Eindruck, aus dieser ruhigen und tiefen Ungetrübtheit tauche allmählich eine Lobpreisung der gesamten Schöpfung auf: „Verherrlicht ist Gott in der Höhe … “

14   G.F. Händel, Sit nomen Domini:    „  . . .  VON NUN AN BIS IN ALLE EWIGKEIT! “ 

Diese Lobpreisung endet schlicht, so als wären es die letzten Worte eines Kindes vor dem Einschlafen  . . .  im Himmel  . . .    Der Ring der präsentierten Werke schließt sich . . .  Nachdem wir unsere Rundreise im  Himmel 8)  mit einem Lobgesang für den Vater begonnen haben 9),  finden wir IHN dort wieder 10)   und rühmen erneut sein Wirken 11):  „  … von nun an bis in alle Ewigkeit!“

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8)  wie beim 1. Werk  /     9)  wie beim 2. Werk  /   10)  wie beim 13. Werk  /    11)   wie beim 13. und 14. Werk

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Die CD ist verstummt … aber spüren wir nicht noch immer diesen Lobgesang in unseren Herzen weiterschwingen … ?